Das Vermächtnis von Thomas Buergenthal

Am Sonntag, dem 21.10. hatte in Nürnberg unser neuer Film Premiere, im historischen Gerichtssaal der Nürnberger Prozesse  – mit einem großartigen Protagonisten:

Internationale Akademie Nürnberger Prinzipien
Frieden durch Gerechtigkeit
Das Vermächtnis von Thomas Buergenthal

Ein Film von Sabine Jainski & Ilona Kalmbach, 45 min.

Richter Thomas Buergenthal steht für Gerechtigkeit und Versöhnung. Er hätte leicht den Hass wählen können: Als Kind wurde er mit seinen Eltern in Arbeitslager gesteckt und schließlich nach Auschwitz deportiert, sein Vater starb im KZ Buchenwald. Mit 11 Jahren überlebte Buergenthal den Holocaust, seine Mutter fand ihn durch großes Glück in einem Waisenhaus in Polen. Mit 17 Jahren wanderte Thomas Buergenthal in die USA aus und studierte Jura. Er interessierte sich schon früh für Menschenrechte und schrieb mit seinem Professor das erste Fallbuch zum Thema – damit begründete er das juristische Feld, das heute so wichtig ist. Er wurde zum Richter an den Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte und an den Internationalen Gerichtshof in Den Haag berufen. Er arbeitete für den UN-Menschenrechtsausschuss und die Wahrheitskommission für El Salvador. Als Professor in Washington und an vielen Orten weltweit bildete er Generationen von Völkerrechtlern und Menschenrechtsjuristen aus.

Heute ist Thomas Buergenthal der Ehrenpräsident der Akademie Nürnberger Prinzipien. Die Akademie hält die Erinnerung an die Nürnberger Prozesse und die daraus folgenden Prinzipien wach. Damals wurden mit den führenden Nazis zum 1. Mal Regierungsvertreter wegen Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt – der Beginn des Völkerstrafrechts und die Grundlage für die Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen. Zum 70. Jahrestag dieser Erklärung beauftragte die Akademie unseren Film, um ihre Arbeit darzustellen und das Vorbild ihres Ehrenpräsidenten zu würdigen.

Thomas Buergenthal mit seinem Sohn und Enkel bei der Verlegung der Stolpersteine für seine Familie in Göttingen © Peter Petrides
Thomas und Peggy Buergenthal in Sachsenhausen. Hier wurde Thomas als 11jähriger befreit. © Peter Petrides

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Film begleitet Buergenthal und seine Familie nach Nürnberg und in seine Heimat­stadt Göttingen, wo er mit Schülern seines ehemaligen Gymnasiums diskutiert. Dort wurden auch Stolpersteine für seine Familie verlegt. Er berichtet von seiner Befreiung im KZ Sachsenhausen, und wie er in die USA auswanderte und dort das juristische Feld der Menschenrechte etablierte.